„Es gibt immer Lösungen. Du musst sie nur umsetzen!“

Henning Fritz war Europameister, Weltmeister und Welthandballer des Jahres – hat aber auch die Tiefen eines Burn-outs erlebt. Heute ist er unter anderem als Unternehmer tätig. Im Gespräch spricht er über die größten Erfolge und Misserfolge seiner Handball-Karriere und erläutert, was er aus dem Handball in sein Leben als Unternehmer mitnehmen konnte.

 

Wie bist du eigentlich zum Handball gekommen?

Das war tatsächlich Zufall. Ich habe zunächst eher Fußball gespielt, und irgendwann hat ein Klassenkamerad mich zur Handball-AG mitgenommen. Als da dann keiner ins Tor wollte, habe ich mich bereiterklärt, damit wir anfangen können. Der Trainer hat ein Talent in mir gesehen und mich zu einem Sommertrainingslager delegiert – und danach hat er zu mir gesagt: „Und aus dir mache ich einen Nationaltorhüter!“

 

Wenn du heute auf deine Karriere zurückschaust: Was war der größte Erfolg und was der größte Misserfolg deiner Laufbahn?

Der erste nationale Titel, der erste internationale Titel: Jeder erste große Erfolg war etwas unglaublich Großes. Der größte Erfolg war natürlich der Weltmeistertitel im eigenen Land. Der größte Misserfolg war das verlorene Olympiafinale 2004 – mein persönlicher Tiefschlag als Profisportler war aber die Phase, in der ich in Richtung Burn-out abgerutscht bin und nicht mehr die Leistung abrufen konnte.

 

Mittlerweile bist du unternehmerisch tätig – was hast du aus dem Handball mitgenommen, wovon andere Unternehmer profitieren können?

Einmal mehr aufstehen als hinfallen – das sagt schon vieles aus. Den Erfolgsfall feiern – das können wir alle. Aber hinzufallen, danach wieder aufzustehen und vor allem daraus zu lernen: Das ist eine große Kunst. Dazu gehört auch, sich Hilfe zu holen, wenn man es nicht alleine schafft.

 

Was genau machst du denn eigentlich als Unternehmer?

Es sind tatsächlich viele Projekte, die ich momentan begleite. Im letzten Jahr habe ich mit drei weiteren Gesellschaftern die Innova Rhein-Neckar gegründet, eine Vertriebsgesellschaft für innovative Produkte und Dienstleistungen im Bereich Bau und Energie. Die Vermarktung erklärungsbedürftiger Produkte, die einen echten Mehrwert bieten, begeistert mich bis heute. Dann gibt es ein weiteres Projekt, bei dem ich mit jemanden in Schulen gehe und mit den Kindern und Jugendlichen im Bereich Potenzialentfaltung arbeite. Wir gehen mit ihnen in den Austausch und finden heraus, wofür sie sich begeistern können – um daraus vielleicht mal einen Beruf werden zu lassen.

 

Sieht man dich denn auch noch gelegentlich in der Halle?

Aktiv bin ich in keinem Verein. Ich starte aber gerade einen Podcast, in dem wir uns Spiele live angucken, Gäste einladen, ein bisschen Vor- und Nachberichterstattung machen. Darauf habe ich große Lust – auch im Hinblick auf die kommenden Großveranstaltungen.

 

Wie weit planst du deine Zukunft im Voraus?

Ich bin bei vielen Dingen eher spontan: Weder unternehmerisch noch privat verfüge ich über Zwei-, Fünf- oder Zehnjahrespläne. Ich habe natürlich schon Visionen, wie die Zukunft aussehen kann und sollte, aber wir leben gerade in so bewegten Zeiten, dass es relativ schwierig ist, langfristige Pläne zu schmieden. Wichtig ist es, seinen Optimismus, seine Neugier und seine Begeisterung zu behalten und immer nach Lösungen zu suchen, wenn sich Probleme in den Weg stellen. Es gibt immer Lösungen.

 

Eine Frage zum Abschluss: Welche Tipps und Tricks haben deine bisherigen Jobs gelehrt? Was kannst du uns in drei Punkten mitgeben?

Man sollte immer begeistert sein von dem, was man tut. Und man muss viele Dinge selber machen – dann weiß man, dass es getan wird. Und wenn man das Gefühl hat, dass etwas nicht läuft, sollte man nichts im Dunkeln lassen, dem Thema auf den Grund gehen und darüber sprechen. Außerdem ist es als Unternehmer wichtig, authentisch zu sein und Werte zu leben.

Dieser Text ist ein Auszug aus meinem Podcast „punktgenau“, den Sie hier in voller Länge hören können.

Sie möchten Ihre Zukunftsfähigkeit auf den Prüfstand stellen? Dann melden Sie sich zu einem kostenfreien Erstgespräch bei mir und wir tauschen uns zu Ihrem Thema aus. Kontakt: info@fersadi.de

Sie möchten keinen meiner Blog-Beiträge mehr verpassen? Dann vernetzen Sie sich gerne bei XING und/oder LinkedIn mit mir!

Bild: Nicholas Sampson @unsplash.com