Von der Quantenphysik zum Change Management

Die promovierte Ingenieurin und Quantenphysikerin Anna-Lena Gehrmann hat in ihrem Leben bereits so viel erlebt, dass wir gleich mehrere Gespräche führen, um alles zu erfassen. In diesem ersten Teil erfahren wir, wie es sie von der Quantenphysik zum Change Management für den Mittelstand geführt hat.

 Du hast als Frau Physik studiert – wie ist es dazu gekommen?

In der Schule musste ich mich in Physik mehr anstrengen als beispielsweise in den Sprachen. Das hat mich angespornt, ich habe die intellektuelle Herausforderung gesucht und geglaubt „Da wird mir nie langweilig.“ Bis heute ist es mir ein innerer Drang, den Dingen auf den Grund zu gehen.

Was hast du aus dem Studium mitgenommen?

In meiner jetzigen Tätigkeit als Beraterin und Coach für Führungskräfte in Veränderungsprozessen geht es immer auch darum, Wissenschaft und Spiritualität zu verbinden – und mein Spezialisierungsfach Quantenphysik ist die absolute Grundlage, spirituelle Phänomene erklären zu können. Im Nachhinein macht meine Studienfachwahl daher großen Sinn, auch wenn es phasenweise sehr hart und schwierig für mich war. Manchmal macht das Leben erst Sinn, wenn man im Nachhinein auf die Vergangenheit zurückguckt.

Wie kommt es zu deiner Leidenschaft für die Kombination der beiden Felder Wissenschaft und Spiritualität?

Die Kombination von zwei oder sogar mehreren Feldern zieht sich durch mein ganzes Leben. In der Schulzeit war es einerseits die Physik und andererseits die Sprachen, während des Studiums wollte ich Wissenschaftsjournalistin werden, im weiteren Verlauf meiner Karriere war es das Thema Technologiemanagement. In der Automobilfirma, in der ich dann gearbeitet habe, wurde es ebenfalls eine Doppelrolle: Dort war ich einerseits Projektmanagerin und andererseits in einem großen Strategieprojekt. Außerdem war ich Kooperationsmanagerin zwischen unserer und einer chinesischen Firma.

Ich sehe mich als Brückenbauerin – mit der Aufgabe, zwei Welten miteinander zu verbinden. Die allgemeine Tendenz zur Trennung ist an einigen Stellen sinnvoll, führt aber auch zu Problemen wie Fachidiotie oder sogar Kriegen. Mich hat es immer dahingezogen, diese Trennung aufzuheben und den gemeinsamen Nenner zu suchen. Dahinter steckt die Überzeugung, dass wir letztlich alle eins sind.

Wie konntest du mit dieser Überzeugung in der Automobilbranche agieren?

Die Kombination verschiedener Felder hat immer wieder eine Zerreißprobe für mich bedeutet – das läuft ja nicht konfliktfrei ab. Die Automobilindustrie ist eine sehr harte Branche und nichts für Zartbesaitete. Ich bin aber nun mal sein sehr sensibler und empathischer Mensch, der Wert auf ein gutes Miteinander legt – das hat mich sehr gestresst und letztlich auch an meine Grenzen gebracht. Als Führungskraft jongliert man sehr viele Projekte gleichzeitig, mit einer permanenten Reizüberflutung, die das Nervensystem an den Anschlag bringt. Ich habe meinen Job geliebt, aber auch einen sehr hohen Preis dafür bezahlt: den des permanenten Stresses und der Vernachlässigung meines Privatlebens.

Welches Ereignis hat diese Abwärtsspirale durchbrochen?

Im Jahr 2017 bekam eine enge Freundin von mir Brustkrebs – und plötzlich ging es nicht mehr um berufliche Themen, sondern um Leben und Tod. Das hat meine Perspektive auf das Leben sehr verändert. Mit diesem neuen Mindset fuhr ich dann Ende 2017 mit besagter Freundin nach Thailand – und als ich am letzten Abend noch einmal schwimmen ging, sah ich plötzlich ein goldenes Licht am Himmel und hörte den Satz „Du hast eine große Kraft in dir, und du wirst sie brauchen.“ Zu dem Zeitpunkt war ich Atheistin und habe ausschließlich an meinen Verstand geglaubt – aber plötzlich habe ich eine höhere Macht gespürt. Trotzdem habe ich das Ereignis erstmal ignoriert und weitergemacht wie bisher – mit meinem erfolgreichen Managerleben und allen damit einhergehenden Problemen. Das hat aber nicht mehr funktioniert, weil sich in mir eine große seelische Veränderung vollzogen hatte.

Was danach passiert ist, erfahren Sie in meinem nächsten Blog-Beitrag. Wenn Sie ihn auf keinen Fall verpassen wollen, vernetzen Sie sich gerne bei XING und/oder LinkedIn mit mir!

(Dieser Text ist ein Auszug aus meinem Podcast „punktgenau“, den Sie hier  in voller Länge hören können.)