„Der Mensch kauft immer aufgrund einer Emotion.“

 

Als Mitglied der Geschäftsführung im Deutschen Sportfernsehen legte Bernhard Kalhammer den Grundstein für seine heutige Tätigkeit als Serial Entrepreneur. Mittlerweile hat er mehr als zehn Jahr Erfahrung im Start-up-Umfeld – im Gespräch erzählt er, wie er zu seinem aktuellen Thema, dem Storytelling, gekommen ist und welche Rolle das Erzählen von Geschichten für den Erfolg eines Unternehmens spielt.

 

In deinem Leben hat es einen großen Wendepunkt gegeben – magst du uns ein wenig in diese Zeit mitnehmen?

Direkt nach dem Studium habe ich auf Malta gelebt und war im iGaming tätig. Von dort wurde ich als jüngstes Mitglied in die Geschäftsführung des Deutschen Sportfernsehens einberufen und habe mich dort vor allem um Beteiligungen und digitale Projekte gekümmert. So saß ich viel mit jungen Start-up-Gründerinnen und -Gründern zusammen – und nach ein paar Jahren beim DSF ist mir klar geworden, dass ich das auch kann und will. Also habe ich – zunächst nebenbei – angefangen, die ersten Projekte zu machen. Für mein erstes großes Projekt, ein Buchungstool für Beauty- und Wellnesstermine, wollte ich bei meinem Vorgesetzten ein Sabbatical durchsetzen – und als das abgelehnt wurde, habe ich gekündigt und bin all in gegangen.

 

Mittlerweile bist du seit mehr als zehn Jahren Unternehmer – was waren deine drei wichtigsten Learnings in dieser Phase?

Das Buchungstool für Beauty- und Wellnesstermine hat mich gelehrt, dass ich künftig lieber für B2B- als für B2C-Kunden arbeite. Außerdem schaue ich mir sehr genau an, mit wem ich mich unternehmerisch zusammentue – das ist ein bisschen wie heiraten. Und die dritte Lektion lautet: Alles, was nicht nine to five lösbar ist, ist nicht sexy. Natürlich gibt es intensive Arbeitsphasen, aber eine kontinuierliche Arbeitsbelastung von zwölf, vierzehn Stunden am Tag ist einfach nicht gesund. Und in einem schlechten Zustand bringe ich weder meiner Familie noch einem Unternehmen etwas.

 

Deine aktuelle Firma „Geschichten, die verkaufen“ beschäftigt sich mit Storytelling – wie bist du dazu gekommen?

Sowohl mein Geschäftspartner als auch ich kommen aus der Fernsehwelt ­– wir haben Formate entwickelt, um Massen zu begeistern. Dieses Wissen haben wir auf Unternehmen übertragen: Mit Business-Storytelling erzeugen wir wahre Geschichten, um Emotionen zu wecken – denn letzten Endes kauft der Mensch immer aufgrund einer Emotion.

 

Wie sieht denn gutes Storytelling aus?

Gutes Storytelling erzeugt Inhalte, die von den Menschen tatsächlich konsumiert werden. Kein Blabla, aber auch keine Faktensammlung – wir müssen es schaffen, mit guten Geschichten Emotionen zu erzeugen. Und die erzeugst du über eine Identifikation mit dem Protagonisten. Eine gute Story hat einen Protagonisten mit einem klaren Ziel, der ein Hindernis überwinden muss, um dieses Ziel zu erreichen.

 

Wie sieht deiner Meinung nach die Zukunft von Storytelling und Social Media aus?

Es wird immer neue Trends und Plattformen gebe. Gerade in einer so schnelllebigen Welt sind es daher letztlich die alten Tools im Online-Marketing, die eine tiefe Bindung erzeugen. Der E-Mail-Newsletter ist da immer noch das Nummer-Eins-Tool: ein Kanal, in dem ich die Hoheit über die Kundendaten habe und mit meiner Reichweite unabhängig von Algorithmen bin.

 

Welchen Rat würdest du Unternehmen geben, die sich mit Geschichtenerzählen hervortun und die Macht der sozialen Medien für sich nutzen wollen?

Das Wichtigste ist: Lasst euch nicht aus der Ruhe bringen! Das ist ein Marathon und kein Sprint, den ihr da laufen werdet – denn ihr wollt ein nachhaltiges Business aufbauen. Deshalb ist es wichtig, euer digitales Schaufenster so mit guten Inhalten zu dekorieren, dass Menschen sich darin umschauen wollen. Der heutige Konsument ist ein schlauer Fuchs: Der lässt sich nicht mehr so einfach catchen, sondern will in eure Welt eintauchen und schauen, ob ihr vertrauenswürdig seid. Storytelling kann hier einen wertvollen Beitrag leisten.

Dieser Text ist ein Auszug aus meinem Podcast „punktgenau“, den Sie hier in voller Länge hören können.

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Bild: Nicholas Sampson @unsplash.com